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Bundeskanzler nach G20-Gipfel:Scholz: "Die Welt wird sich ändern"
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Nach ihrem Treffen haben sich die G20 auf eine Abschlusserklärung einigen können. Die Ukraine übt scharfe Kritik, Bundeskanzler Scholz verteidigt das Ergebnis.
Die Abschlusserklärung sei in „enger Kooperation“ zwischen globalem Norden und Süden zustande gekommen, so Bundeskanzler Olaf Scholz zum Abschluss des G20 Gipfels. 10.09.2023 | 8:00 min
Zwei Tage lang haben sich die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrienationen und aufstrebende Volkswirtschaften (G20) zum Gipfel im indischen Neu-Delhi getroffen. Trotz großer Meinungsunterschiede konnten sie sich auf eine gemeinsame Abschlusserklärung einigen. Die USA sprechen von einem "großen Schritt", die Ukraine übt heftige Kritik. Im ZDF spricht Bundeskanzler Scholz über das Ergebnis und betont die globale Zusammenarbeit.
Lesen Sie das Interview hier in Auszügen und sehen Sie das komplette Gespräch im Video.
Russland zufrieden mit G20-Ergebnis
Im vergangenen Jahr hatten die G20 den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine noch ausdrücklich verurteilt. Jetzt verurteilen die Staats- und Regierungschefs nur noch den "Einsatz von Gewalt" zur Erzielung von "Geländegewinnen" in der Ukraine. Die russische Vertretung sprach in Neu-Delhi von einem "ausgewogenen" Ergebnis.
Anders sieht es die Ukraine, die von Indien nicht zum Treffen eingeladen worden war. Ein Sprecher des Außenministeriums in Kiew erklärte auf X (vormals Twitter): "Die G20 hat nichts, worauf sie stolz sein kann."
Scholz: "Gute Kooperation und Druck war notwendig"
Bundeskanzler Scholz verteidigt die Abschlusserklärung. 18 von 20 Staaten hätten sich darauf geeinigt, die Integrität und Souveränität der Ukraine zu thematisieren und den Einsatz von Atomwaffen zu verbieten. Der Eindruck, dass die positiven Reaktionen Russlands das Ergebnis ad absurdum führen würde, trüge.
Er verstehe, dass die Ukraine sich mehr gewünscht hätte, so Scholz. Ergebnisse im Deutschen Bundestag würden auch anders aussehen als die der G20, doch man habe sich einstimmig entscheiden müssen und nur durch die gute Kooperation und den Druck sei man "so weit" gekommen.
Beim G20-Gipfel in Indien diskutieren die ZDF-Korrespondenten Elmar Theveßen, Andreas Kynast, Normen Odenthal und Ulf Röller über neue Machtblöcke und ihre Interessen.06.09.2023 | 29:42 min
Bundeskanzler betont Notwendigkeit von G20-Treffen
Solche Treffen seien mit Blick auf den Schutz des Klimas und andere gemeinsame Aufgaben "wichtig und zentral". Dass eine gemeinsame Abschlusserklärung trotz großer Skepsis im Vorfeld erreicht wurde, zeige dass eine neue Kooperation zwischen Nord und Süd möglich sei.
Für die Welt der Zukunft brauche man eine enge Kooperation mit Ländern des globalen Südens. Es würde nicht funktionieren, wenn diese Länder dem Westen einfach folgen würden.
"Die Welt ändert sich", so Scholz. Viele Länder würden ökonomisch und bevölkerungstechnisch immer wichtiger werden.
Es sei eine große Errungenschaft der G20, dass man die verschiedenen Meinungen an einem Tisch miteinander besprechen könne.
Quelle: ZDF, dpa
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